Vergewaltigt – was nun?

02.11.2023

Kreiskrankenhaus Prignitz ab sofort Mitglied im Netzwerk "Vertrauliche Spurensicherung"

Laut Kriminalstatistik gab es 2022 im Land Brandenburg 270 Vergewaltigungen, die Dunkelziffer wird jedoch weitaus höher eingeschätzt. Entsprechend Art. 25 der Instanbul-Konvention besteht die Verpflichtung, eine medizinische, rechtsmedizinische und psychosoziale Versorgung nach sexualisierter Gewalt vorzuhalten. Daraus ist 2015 das Modellprojekt "Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung" im Land Brandenburg entstanden.

Hierfür wurde ein Kliniknetzwerk aufgebaut, welches Betroffene und Angehörige informiert, berät und vor allem einen Zugang zur medizinischen Versorgung und auf Wunsch einer vertraulichen Beweissicherung ermöglicht. Somit besteht rund um die Uhr die Möglichkeit einer gerichtsverwertbaren, vertraulichen Spurensicherung, unabhängig von einer polizeilichen Anzeige. Die gesicherten Spuren werden für 10 Jahre zentral im Brandenburgischen Landesinstitut für Rechtsmedizin eingelagert.

Seit dem 01.11.2023 ist das Kreiskrankenhaus Prignitz neben neun weiteren Kliniken Teil des Netzwerkes. 'Schnelle, unkomplizierte Hilfe ist in Fällen von sexualisierter Gewalt für Betroffene entscheidend. Dieses Angebot gibt Sicherheit, aber auch Mut, diese Taten selbst besser zu verarbeiten und eventuell später strafrechtlich verfolgen zu lassen. Für uns als Kreiskrankenhaus Prignitz ist es selbstverständlich, dass wir diesem Netzwerk beitreten, um eine wohnortnahe Unterstützung im Nordwesten Brandenburgs und darüber hinaus zu gewährleisten', so resümiert Karsten Krüger, Geschäftsführer, den Beitritt ins Netzwerk.

© Landkreis Prignitz 


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